Als Dienstleisterin und grösste Einkaufsorganisation für Gesundheitsleistungen in der obligatorischen Krankenversicherung trägt die tarifsuisse ag entscheidend dazu bei, dass medizinische Leistungen im ambulanten und stationären Bereich wirtschaftlich erbracht werden. Sie ist gleichzeitig auch kompetente Ansprechpartnerin für Leistungserbringer und Behörden.
Spitäler: Anspruchsvoller Leistungseinkauf
Die finanzielle Schieflage vieler Spitäler und Institutionen hat im vergangenen Jahr die Tarifverhandlungen erschwert. Ziel der tarifsuisse ag sind Verhandlungsresultate zu einem effizienten und wirtschaftlichen Preis, wie dies das KVG vorsieht. Zu den rund 200 Verträgen, die gekündigt wurden und demzufolge neu verhandelt werden müssen, kommen nach wie vor viele aufwändige Gerichtsverfahren hinzu. Die Befürchtung der tarifsuisse ag, dass offene Gerichtsverfahren zu Gunsten der Leistungserbringer entschieden werden, ist in einigen Fällen eingetreten.
Ambulante Pauschalen sind bereit
Einen besonderen Stellenwert nahmen die Arbeiten zur Entwicklung einer Tarifstruktur für ambulante Pauschalen ein. Nebst der Pflege und Bewirtschaftung der etablierten Tarifstrukturen betreute der zuständige Geschäftsbereich weitere Tarifstrukturen, wie zum Beispiel für die psychologische Psychotherapie und Physiotherapie und verhandelte tarifarische Lösungen auf nationaler Ebene für CAR-T-Zelltherapien. Die revidierte Tarifstruktur der Hebammen wurde dem Bundesrat eingereicht. Da eine Genehmigung nicht möglich war, wurde die aktuell angewendete Tarifstruktur durch den Bundesrat um zwei Jahre verlängert. Im Juli 2024 wurde der Tarifstrukturvertrag «Podologie» beim Bundesrat zur Genehmigung eingereicht. Vorgesehen ist, dass die Tarifstruktur per 1. Juli 2025 in Kraft tritt.
Wirksames Tarifcontrolling
Ziel des Tarifcontrollings von tarifsuisse ist es, Leistungserbringer zu erkennen, die Tarife falsch anwenden oder deren Fakturierungen anderweitige Unregelmässigkeiten aufweisen. tarifsuisse wird von den Krankenversicherern direkt zur Durchführung des Tarifcontrollings mandatiert. Im Berichtsjahr lagen die Schwerpunkte auf unzulässigen Kick-Back-Zahlungen für Laboranalysen und nicht weitergebenen Medikamentenrabatten.
Ausbau der Wirtschaftlichkeitsprüfung
In der Geschäftseinheit Wirtschaftlichkeitsprüfung konnte das Projekt Wirtschaftlichkeitsprüfung Spital ambulant weiter vorangetrieben werden. Die Aufbereitung der von den Krankenversicherern gelieferten Daten für die spätere, präzise Nachvollziehbarkeit gestaltet sich aber aufwändig. Mit dem neuen Onlineshop der santésuisse-Gruppe steht für die Publikation des sogenannten Regressionsberichtes ein modernes Tool zur Verfügung. Der Bericht zeigt auf, welche Leistungen eine Arztpraxis während eines Jahres zu Lasten der obligatorischen Krankenversicherung (OKP) erbracht bzw. verordnet hat. Enthalten ist neben anderen Auswertungen auch der namensgebende Regressionsindex, welcher hilft, die Wirtschaftlichkeit der einzelnen Praxen einzuschätzen.
>200 | für das Tarifjahr 2025 neu zu verhandelnde Preise |
250 | laufende Rechtsverfahren in den Bereichen Tarifcontrolling und Wirtschaftlichkeitsprüfungen |
>1000 | abgeschlossene bzw. bewirtschaftete Tarifverträge |