Das Jahr 2024 zeigt: Veränderungen sind auch im Gesundheitswesen möglich. Gemeinsam mit weiteren Akteuren der Branche hat santésuisse wichtige Fortschritte zugunsten der Versicherten erzielt – etwa in den Bereichen Finanzierung, Tarife und Qualität im Gesundheitswesen. Auch 2025 wird sich einiges tun: santésuisse wird zur schlagkräftigen Dienstleistungsorganisation für die Gesundheitsbranche.
Mit der Gründung von prio.swiss haben die grossen Krankenversicherer einen zehn Jahre dauernden und aus Branchensicht unbefriedigenden Zustand beendet. Die Erkenntnis hat sich durchgesetzt, dass die gesundheitspolitischen Weichenstellungen besser geeint angegangen werden und die Branchenposition mit einer Stimme gehört wird. Denn die Herausforderungen sind gross, die deutlichen Prämienerhöhungen der letzten Jahre haben die Bevölkerung aufgeschreckt.
Um unser Gesundheitswesen fitter zu machen, braucht es Anstrengungen von allen Akteuren. Die Kantone haben mit dem Einbezug in die Finanzierung der ambulanten Leistungen vom Stimmvolk eine breitere Verantwortung übertragen erhalten. Und die Krankenversicherer haben als zweiter bedeutender Kostenträger ebenfalls ihren Beitrag zu leisten. Sie werden beispielsweise in der Digitalisierung eine zentrale Rolle übernehmen müssen.
Und damit ist der Kreis zu santésuisse geschlossen: Die Fokussierung auf Effizienzsteigerungen in allen Abläufen, gegen innen wie im Austausch mit den Versicherten und Leistungserbringern, ist nur ein Puzzlestück im grossen Rahmen der Gesundheitsversorgung.
Ich danke dem Verwaltungsrat, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von santésuisse und der Gruppengesellschaften sowie den Mitarbeitenden der Krankenversicherer, welche in den Verbandsgremien mitwirken, für ihren Beitrag und ihren grossen Einsatz zugunsten unseres Gesundheitswesens. Gemeinsam sind wir den bisherigen Weg gegangen. Gemeinsam wollen wir den Weg auch künftig im Dienst der Versicherer und Prämienzahler weitergehen.
Martin Landolt
Verwaltungsratspräsident
Im Jahr 2023 wuchsen die Kosten für medizinische Behandlungen zulasten der Grundversicherung um 2,3 Milliarden Franken. Mit einem Plus von 6 Prozent (4,6 Prozent pro Kopf) ist dies das höchste Wachstum seit zehn Jahren und übersteigt im Total erstmals 40 Milliarden Franken.
Die Zahl der Versicherten, die auf eine Spitalzusatzversicherung setzen, ist in den letzten 20 Jahren von rund 13 Prozent auf über 20 Prozent gestiegen. Vor allem die sogenannten Flex-Angebote, die ein situatives Upgrade im Spital erlauben, sind immer beliebter, wie eine Studie des Beratungsbüros BBS Volkswirtschaftliche Beratung im Auftrag von santésuisse zeigt.
Eine Studie des Beratungsunternehmens Swiss Economics belegt, dass ein einheitliches und datengestütztes Tarifsystem im ambulant-ärztlichen Bereich gewichtige Vorteile hat. Effizient arbeitenden Spitälern bringen Pauschalen mehr finanziellen Spielraum – unnötige Behandlungen oder überteuert eingekaufte Materialien werden hingegen eingedämmt.
Die Verbände santésuisse und curafutura haben beim Bundesverwaltungsgericht Beschwerde gegen die von den drei Kantonen Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden und St. Gallen an das Kantonsspital St. Gallen erteilten Leistungsaufträge im Bereich Herzchirurgie eingereicht. Beide Verbände sind der Ansicht, dass die interkantonale Koordination nicht im vom Krankenversicherungsgesetz geforderten Ausmass stattgefunden hat.
Mit dem von den Verbänden H+, santésuisse und curafutura gemeinsam erarbeiteten Qualitätsvertrag für Spitäler und Kliniken liegt erstmals ein vom Bundesrat genehmigter Qualitätsvertrag vor. Das Krankenversicherungsgesetz (KVG) fordert gemäss Artikel 58a den Abschluss von gesamtschweizerischen Verträgen über die Qualitätsentwicklung zwischen den Verbänden der Leistungserbringer und der Krankenversicherer.
Am 9. Juni 2024 lehnt das Stimmvolk zwei Gesundheitsvorlagen ab. Am kurz darauf stattfindenden Jahreskongress von santésuisse skizzieren die Referentinnen und Referenten mögliche Lösungen. Einigkeit herrscht, dass griffige Reformen dringend nötig sind, um das Kostenwachstum in den Griff zu bekommen.
Seit Einführung der neuen Pflegefinanzierung im Jahr 2011 haben die Pflegeleistungen in der Schweiz massiv zugenommen. Stark ausgebaut wurde das Angebot im Bereich Pflege zu Hause. Seit dem Jahr 2011 stieg die Zahl der registrierten Leistungserbringer um 92 Prozent.
Der Bundesrat hat die Branchenvereinbarung über die Vermittler in der Krankenversicherung für allgemeinverbindlich erklärt.
In vielen Schweizer Spitälern werden laut einer Auswertung von santésuisse Eingriffe nur ein paar Mal pro Jahr vorgenommen. Diese Spitäler erreichen damit die Mindestfallzahlen nicht, die von den kantonalen Gesundheitsdirektoren empfohlen werden. santésuisse fordert eine überregionale Spitalplanung und eine koordinierte Planung der Spezialmedizin.
Die nationale Tariforganisation OAAT hat das neue ambulante Tarifsystem, bestehend aus Pauschalen und Einzelleistungstarif TARDOC, finalisiert. Damit ist das vom Bundesrat geforderte kohärente Tarifsystem bereit zur Genehmigung.
Die Stimmbürgerinnen und -bürger befürworten die einheitliche Finanzierung von ambulanten und stationären Leistungen (EFAS). Die Kantone beteiligen sich damit künftig auch an der Finanzierung der ambulanten Leistungen.
Im Zuge der Bündelung der Kräfte bereiten die grossen Krankenversicherer den neuen Verband prio.swiss vor, der per 1. Januar 2025 die politische Interessenvertretung der Branche übernehmen wird. santésuisse konzentriert sich in Zukunft noch stärker auf die Erbringung von Serviceleistungen für die Krankenversicherungsbranche.
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